Mildenburg (Unterfranken)
Die Mildenburg - ein
mittelalterliches Bauwerk beherbergt moderne Kunst
Über der Kreisstadt Miltenberg am Main (im Regierungsbezirk
Unterfranken, ca. 9.200 Einwohner) thront die majestätische
Mildenburg, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht. Im
restaurierten Wohngebäude der Burg befindet sich heute eine
interessante Dauerausstellung religiöser und moderner Kunst.
Burg Mildenburg: eine Verteidigungsanlage über dem Main
Auf dem Greinberg über Miltenberg wurde um 1200 mit dem Bau einer
Burganlage begonnen. Bauherr war das Erzbistum Mainz, das damals
über erhebliche weltliche Macht verfügte. Durch die Burg sollte das
Territorium des Erzbistums gegen den Main abgesichert werden. Zu den
ältesten Teilen der Burganlage gehören der 27 m hohe Bergfried und
die Ringmauer. Auch Wohngebäude wurden errichtet. Diese mussten
später nach einem Brand erneuert werden. Die erste urkundliche
Erwähnung der Burg fällt ins Jahr 1226. Der Palas entstand zwischen
1390 und 1396. Durch Kriegseinwirkungen wurde die Burg 1552 schwer
beschädigt, jedoch später wieder aufgebaut. Der runde Treppenturm, genannt
"Schnecke", stammt auch aus dieser Zeit des Wiederaufbaus. |
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Zeitweise war die Burg Wohnsitz eines Amtmanns des Erzbistums. Im
Jahr 1803 ging die Burg - im Rahmen der Säkularisation - aus dem
Besitz des Erzbistums an das Fürstentum Leiningen. Leiningen
verkaufte Burg Mildenburg an Privatleute. So war die Burg zwischen
1807 und 1979 im Besitz verschiedener Familien. 1979 erwarb die
Stadt Miltenberg die Burg.
Burg Mildenburg ist eine Besichtigung wert
Besucher können die Burg leicht zu Fuß erreichen. Der kurze
Spaziergang auf den Greinberg dauert von der Stadtmitte von
Miltenberg aus nur ungefähr zehn Minuten! Der mächtige Bergfried
kann bestiegen werden. Von dem Turm aus bietet sich eine großartige
Aussicht über Miltenberg und das Maintal. Sehenswert ist auch der
Rittersaal in der Burg. Bei schönem Wetter werden in dem
romantischen Burghof Kaffee und Kuchen verkauft.
Das neue Museum auf Burg Mildenburg
Im Sommer 2011 wurde auf Burg Mildenburg ein neues Museum eröffnet.
Es beherbergt wertvolle Schätze aus den Kunstsammlungen der Diözese
Würzburg. Ein Teil der Dauerausstellung ist der religiösen Kunst gewidmet
und umfasst 211 rumänische Ikonen. Die Heiligendarstellungen im
traditionellen Stil der orthodoxen Kirche sind außerordentlich
beeindruckend. |
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Außerdem zeigt das Museum 234
Werke moderner Kunst. Unter anderem sind Gemälde und Zeichnungen von
Ernst Barlach, Sigmar Polke, Joseph Beuys und Robert Höfling zu
sehen. Das auch für Rollstuhlfahrer zugängliche Museum ist zwischen
Mai und Oktober täglich außer montags geöffnet. Im Winterhalbjahr
ist es geschlossen. Gruppenführungen finden jedoch nach Vereinbarung
auf Wunsch auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.
Der Weg zur Mildenburg ist in der Stadt
beschildert.
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