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Rauher Kulm

Rauher Kulm – vom Vulkan zum Siedlungsplatz und Aussichtspunkt

Der Basaltkegel Rauher Kulm südlich von Kemnath ist mit 682 m üNN eine der höchsten Erhebungen im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald; er gehört zu den beeindruckendsten Basaltbergen Bayerns mit großer naturhistorischer und geologischer Bedeutung, da er die typische Form eines Stratovulkans aufweist. Vor rund 21 Millionen Jahren erstarrte das flüssige Magma aus ca. 50 km Tiefe im Schlot des ehemaligen Vulkans kurz vor dem Ausbruch. Durch die Erosion der weicheren Gesteinsschichten in der Umgebung wurden die Basaltsäulen freigelegt und es entstand ein Berg mit einem Gesteinsblockfeld rund um den Gipfel. Die Bergkuppe überragt die umgebende Region um fast 170 Höhenmeter, weshalb diese markante Felsformation für viele Jahrhunderte ein Orientierungspunkt der Handelsreisenden auf den Wegen nach Böhmen, zum Main oder nach Thüringen war.

Die weithin sichtbare Basaltkuppe diente neben der Orientierung auch als bevorzugter Siedlungsplatz. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts werden archäologische Forschungen durchgeführt, sie erbrachten eine menschliche Besiedlung bereits ab der Neusteinzeit über die Keltenzeit bis zur Ansiedlung der Slawen im frühen Mittelalter. Der Berggipfel war durch mehrere Wallanlagen sehr stark befestigt, die früheren Trockenmauern und Ringwälle sind jedoch nur noch in Resten erhalten. Nach dem 8. Jahrhundert entstand auf dem Rauhen Kulm eine gewaltige Burganlage, die im Jahr 1281 an den Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg überging und im Zweiten Markgrafenkrieg 1554 vollständig zerstört wurde. Das bemerkenswerteste Fundstück bei den wissenschaftlichen Ausgrabungen war ein frühmittelalterliches Missionskreuz aus Blei für einen Täufling, die Datierung in das 8. bis 10. Jahrhundert belegt ein frühes Christentum in der Region rund um den Rauhen Kulm.

Seit dem Jahr 1949 ist der Rauhe Kulm ein Naturdenkmal, das Bayerische Geologische Landesamt hat dem Berg auch den Status eines Geotops verliehen. Zu den besonderen geologischen Sehenswürdigkeiten zählen neben den Basaltsäulen mit ihren interessanten Einschlüssen und der Blockhalde auch zahlreiche Felsenkeller am Fuß des Berges, die teilweise über 200 Jahre alt sind. Durch die Kombination von Basaltfelsen, Gesteinsblöcken und historischen Kellern entstand rund um den Rauhen Kulm ein Mikroklima, das einen Lebensraum für ganz spezielle Tier- und Pflanzenarten bietet wie den Tüpfelfarn, die Scharlachflechte, die Alpenspitzmaus und zahlreiche Fledermäuse. Auf neun leichten oder mittelschweren Wanderwegen mit Längen zwischen 700 m und 3,7 km können Besucher die Natur direkt erleben, die schwierigste Route ist der Aufstieg zum Gipfel. Hier sind es dann noch 110 Stufen bis zum Blick von dem 25 m hohen Aussichtsturm, der im Juli 1987 eingeweiht wurde und seit dem Jahr 1807 bereits die fünfte Turmkonstruktion darstellt. Der beeindruckende Rundblick von der Aussichtsplattform ist heute jedoch immer noch wie früher – vom Fichtelgebirge über die Oberpfalz bis zur Frankenalb.

Rauher Kulm

© Bild Rauher Kulm: Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald/Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

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