Der Parkstein – Nationales Geotop und Feuerberg / Vulkankegel
Der weithin sichtbare Basaltkegel des Parksteins
liegt rund 10 km nordwestlich der Stadt Weiden im Naturpark
Nördlicher Oberpfälzer Wald und inmitten des Geopark Bayern-Böhmen;
mit einer Höhe von 595 m ü. NN und interessanten geologischen
Besonderheiten gehört der Parkstein zu den beliebtesten
Ausflugszielen der nördlichen Oberpfalz. Um eine Verwechslung mit
der gleichnamigen Ortschaft am Fuß des Berges zu vermeiden, wird die
Basaltkuppe teilweise auch als Hoher Parkstein bezeichnet.
Der Basaltkegel “Hoher Parkstein“, um dessen Fuß
sich der Markt Parkstein schmiegt, hat als Naturdenkmal und Geotop
mehrere Ehrungen und Auszeichnungen erhalten, bereits der
Naturforscher Alexander von Humboldt nannte ihn 1796 den „schönsten
Basaltkegel Europas“. Im November 1937 wurde der Parkstein als
zweites Gebiet in der Oberpfalz unter Naturschutz gestellt,
zusätzlich genießt die Basaltkuppe einen Schutzstatus durch das
Programm „Natura 2000“ der Europäischen Union und Geotopschutz durch
das Bayerische Geologische Landesamt.
Im Jahr 2003 erhielt der Parkstein vom Bayerischen
Umweltministerium das Gütesiegel „100 schönste Geotope Bayerns“, das
von der Akademie der Geowissenschaften am 12. Mai 2006 mit der
Auszeichnung als „Nationales Geotop“ noch übertroffen wurde.
Aufgrund der exponierten Lage gegenüber der
Umgebung wurde auf dem Gipfel bereits um das Jahr 1000 eine mächtige
Spornburg aus Basaltbruchsteinen errichtet. Die erste urkundliche
Erwähnung der Anlage stammt aus dem Jahr 1052, als die Veste
Parkstein einer Feuersbrunst zum Opfer fiel.
Nach dem Wiederaufbau
diente die Burg lange Zeit als Verwaltungssitz mehrerer Herrscher
und Landrichter, bis sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde und
ab dem 18. Jahrhundert nur noch als Baumaterial Verwendung fand.
Heute sind lediglich die Relikte von zwei Rondellen des ehemaligen
Burghofs und wenige Mauerreste zu besichtigen. Seit dem Jahr 1851
steht auf dem Gipfel des Parksteins die kleine Bergkirche St. Maria,
die im Oktober 1852 der Jungfrau Maria und den 14 Nothelfern geweiht
wurde und seitdem eine wallfahrtsartige Verehrung genießt. Besonders
sehenswert sind im Kircheninneren eine wertvolle Marienstatue aus
der Frühgotik und ein barockes Altarbild der 14 Nothelfer. Neben der
Kirche befindet sich eine Kreuzigungsgruppe, die mit ihren
lebensgroßen, gusseisernen Figuren den Endpunkt eines Kreuzweges mit
14 Stationen darstellt.
Eine Hauptattraktion für die zahlreichen Besucher bildet die 38 m
hohe Basaltwand, die durch einen ehemaligen Schotterabbau entstanden
ist; diese Aufschlusswand zeigt lehrbuchhaft die Entstehung des
Basaltkegels vor 24 Millionen Jahren als Teil einer größeren
Vulkanprovinz in der nördlichen Oberpfalz. Der Parkstein stellt den
mit Basalt gefüllten Förderschlot eines früheren Vulkans dar, durch
die Erosion wurde die Förderröhre als Härtling aus den umgebenden
weicheren Gesteinsschichten freigelegt. Die Schlotfüllung aus
Nephelin-Basalt weist durch die relativ schnelle Abkühlung
regelmäßige Schrumpfungsstrukturen auf, die als fünf- oder
sechseckige Säulen an der Steilwand aufgeschlossen sind. Die
Basaltsäulen können parallel senkrecht und waagrecht oder leicht
gebogen angeordnet sein, als Besonderheit gilt die stellenweise
garbenartige Ausbildung der Säulenstruktur. Der Basalt des
Parksteins enthält neben Fremdgesteinseinschlüssen wie Granit und
Porzellanjaspis sehr viel Olivin und Magnetit, weshalb das Gestein
leicht magnetisch wirkt.
Die Entstehungsgeschichte des Parksteins und noch mehr Wissenswertes
über den Basaltkegel zeigt das Museum „Vulkanerlebnis Parkstein“ im
ehemaligen Landrichterschloss. Auf drei Stockwerken sind alle Daten
und Fakten rund um den Berg vom Tertiär bis zur Gegenwart
anschaulich dargestellt; den Höhepunkt bildet ein Vulkanschlot über
alle drei Etagen, der mit modernster Technik einen Vulkanausbruch
simuliert. Weitere interessante Punkte des Vulkanerlebnis Parkstein
sind der Geopfad mit fünf Stationen zur Erdgeschichte und drei alte
Felsenkeller, die Gesteinsformationen im Inneren der Basaltkuppe
erschließen. Rund um den Parkstein verläuft ein Netz von Wanderwegen
mit insgesamt 68 km Länge; die einzelnen Rundwege sind zwischen 3,5
und 9 km lang und bieten neben weiten Ausblicken viele Informationen
zur Region. Nach einem erlebnisreichen Tag gibt es auf dem Parkstein
noch etwas zu entdecken – gepflegte Gastronomie vor der Kulisse des
herrlichen Naturwunders.