Urlaub im Schwarzwald

Wandern Schwarzwald
Kleiner Hansjakobweg
Großer Hansjakobweg
Lotharpfad
Mittelweg
Westweg
Ostweg
Gengenbach-Alpirsbach
Rottweil-Lahr
Schwarzwald-Kaiserstuhl-Rhein
Freiburg-Bodensee
  Allgäu Altmühltal Bayerischer Wald Bodensee Chiemsee
  Franken Niederbayern Oberbayern Oberpfalz Schwarzwald
  Augsburg München Nürnberg Regensburg Würzburg

 

Wandern im Schwarzwald: Der Mittelweg

Eine ideale Möglichkeit, um die ganze Naturschönheit des Schwarzwaldes zu erleben, ist eine Fernwanderung in Nord-Süd-Richtung. Wer eine solche Wanderung vorhat, sollte sich für den 230 Kilometer langen Mittelweg entscheiden, der seit 1903 in Neun Etappen den Schwarzwald durchmisst.

Er wird vom Schwarzwaldverein betreut und gepflegt und kann in zwei Varianten gegangen werden, die sich nur in den beiden letzten Etappen unterscheiden. Beide starten in Pforzheim und führen zunächst auf die Hochebene zwischen den Tälern der Enz und der Nagold. Über Freudenstadt und durch den Mittleren Schwarzwald führen die Wege dann zum Hochfirst. Die Variante A des Mittelweges führt dann durch das Schwarzatal nach Waldshut, Variante B erreicht Waldshut durch das Tal der Mettma.

Die Wanderwege sind gekennzeichnet mit einer roten Raute auf weißem Grund, die in der Mitte einen vertikalen weißen Balken tragen. Sie sind sehr gut befestigt und leicht zu gehen, die Tagesabschnitte sind jedoch meistens zwischen 20 und 30 Kilometer lang, sodass Ausdauer gefragt ist.

Der erste Abschnitt des Mittelweges führt über 23 Kilometer von Pforzheim nach Bad Wildbad. Der Schwarzwaldverein veranschlagt etwa fünfeinhalb Stunden Gehzeit für diesen Tagesabschnitt, auf dem unterm Strich 172 Höhenmeter zu überwinden hat.

Der Marsch beginnt im Pforzheimer Ortsteil Kupferhammer, von wo aus auch andere Fernwanderwege durch den Schwarzwald starten. Das schöne Pforzheim mit seinen vielen Museen, dem Alpengarten, der Burgruine Liebeneck und den vielen alten Kirchen sollte man sich schon am Vortag ansehen, um am ersten Tag der Fernwanderung genügend Zeit zum Marschieren zur Verfügung zu haben.

Von Kupferhammer, das auf 254 Meter liegt, geht es zunächst 2,5 Kilometer zum Pforzheimer Stadtteil Dillweißstein und von dort weitere 2,5 Kilometer zum Stadtteil Büchenbronn. Noch einen Kilometer weiter, bei Gesamtkilometer sechs, erreicht man den kleinen Hermannsee, der auf 460 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier kann man sich kurz erfrischen, um auf den folgenden 1,5 Kilometern die 149 Höhenmeter hinauf zur Büchenbronner Höhe hinter sich zu bringen. Man findet dort den bereits 1883 errichteten, filigran gebauten gusseisernen Büchenbronner Aussichtsturm, dessen 24,75 Meter über eine Wendeltreppe erklommen werden können. Von oben bietet sich ein grandiose Blick auf Pforzheim und die Natur des Nördlichen Schwarzwaldes.

Bei Gesamtkilometer neun findet man die Gemeine Engelsbrand vor, bei welcher der eigentliche Schwarzwald beginnt. Hier bieten sich einige schöne Gastwirtschaften an, um eine kleine Pause einzulegen.

Weitere 3,5 Kilometer später kommt man nach Langenbrand, einen Ortsteil von Schömberg. Der staatlich anerkannte Luftkurort Langenbrand liegt zwischen 672 und 730 Metern Höhe und verfügt über eine wunderschöne alte Dorfkirche, in deren Ostchorturm man noch mittelalterliche Malereien aus dem 11. und 12. Jahrhundert bewundern kann.

Im weiteren Verlauf der ersten Tagesetappe bewegt man sich nun etwa vier Kilometer weit auf recht gleichbleibender Höhe und erreicht nach insgesamt 16,5 Kilometern die Charlottenhöhe. Nun geht es rund 285 Höhenmeter hinab und man erreicht nach 2,5 Kilometern Calmbach, einen ersten Ortsteil von Bad Wildbad, dem Tagesziel. Von hier aus geht es noch vier Kilometer weiter bis ins Zentrum von Bad Wildbad, wo man einige wunderschöne historische Bauwerke wie die Evangelische Stadtkirche von 1746 und den Maurischen Pavillon von 1875 bewundern kann. Wer noch ausreichend Zeit zur Verfügung hat, kann auch noch das interessante Heimat- und Flößermuseum besuchen oder eine der vielen Kureinrichtungen des Kurortes nutzen.

Insgesamt acht Stunden Gehzeit sind für die lange zweite Etappe des Mittelweges angesetzt, die sich über insgesamt 31 Kilometer erstreckt. Man sollte also früh aufstehen, um nicht erst Nachts am Tagesziel Besenfeld anzukommen.

Von Bad Wildbad aus geht es zunächst fünf Kilometer weit bergauf von 426 Metern in Bad Wildbad bis zu den Fünf Bäumen, die auf 784 Metern liegen. Weiter vier Kilometer geht es dann durch die schöne Natur des Nördlichen Schwarzwaldes, bis man auf 837 Höhenmetern das beliebte Ausflugslokal Grünhütte erreicht, das zu einer kleinen Stärkung einlädt.

Nun geht es noch 71 Meter hinauf und man erreicht bei Gesamtkilometer zwölf den 2,3 Hektar großen Wildsee, der im größten naturbelassenen Hochmoorgebiet Deutschlands liegt. Der wunderschöne See steht unter Naturschutz und man kann hier den einmaligen Charakter eines Moorwaldes erleben.

Auf etwa gleichbleibender Höhe bewegt man sich nun 2,5 Kilometer weit in Richtung Kaltenbronn, einem Ortsteil der Gemeinde Gernsbach im Landkreis Rastatt, die das historische Zentrum des unteren Murgtals darstellt und in der man die liebevoll erhaltene Amtsstraße und den Marktplatz mit den vielen schönen Fachwerkhäusern bewundern kann. Auch ein kleiner Abstecher zum Alten Rathaus mit seiner majestätischen Giebelfassade und zur Liebfrauenkirche lohnt sich, denn hier kann man Architektur in ihrer schönsten Form genießen.

Nur einen Kilometer weiter gelangt man zum nächsten See, dem Hohlohsee auf dem Berg Hohloh, der zu einem kleinen Badevergnügen einlädt. Auf recht konstant bleibender Höhe wandert man dann rund einen Kilometer weit zu einer netten Schuthütte, der Prinzenhütte. Bei Gesamtkilometer 21,5 erreicht man den so genannten „Toten Mann“, nochmal 2,5 Kilometer später den 906 Meter hohen Schramberg, auf welchem man einen Gedenkstein bewundern kann, der an den alten Waldinspektor Arnsperger erinnern soll. 3,5 Kilometer vor dem Ziel erreicht man die Neuhaus-Hütte und kann noch einmal kurz verschnaufen, ehe die Etappe nach insgesamt 31 Kilometern im Seewalder Ortsteil Besenfeld zu Ende geht. Die kleine Gemeinde im Landkreis Freudenstadt macht einen freundlichen Eindruck und bietet komfortable Übernachtungsmöglichkeiten und gute Gastwirtschaften, sodass man sich vom langen Marsch des Tages erholen kann. Auch die historische Altstadt lädt am späten Abend nochmals zu einem kleinen Spaziergang ein.

Am dritten Tag des Mittelweges sind fünf Kilometer weniger zu absolvieren als am langen zweiten Tag. Dieser Tagesabschnitt führt über insgesamt 26 Kilometer vom Seewalder Ortsteil Besenfeld nach Oberzwieselberg in Freudenstadt. Die dritte Etappe zeichnet sich durch intensive Naturerlebnisse aus und man ist fast den ganzen Weg über abgeschieden von der Zivilisation unterwegs und kann den Schwarzwald in seiner ganzen natürlichen Pracht genießen.

Von Besenfeld aus geht man zunächst sanft bergauf, bis man nach 3,5 Kilometern die beeindruckende Ruine Königswart bestaunen kann. Diese stammt aus dem 12.  Und 13. Jahrhundert und lädt gleich zu Beginn des Tagesmarsches zu einer kleinen aber abenteuerlichen Besichtigung ein.

Hinter der Ruine bewegt man sich auf gleichbleibenden 790 Höhenmetern rund 4,5 Kilometer weit bis zur Igelsberger Hardt und von dort aus weitere 4,5 Kilometer bis zum Frutenhofer Wald, der auf etwa 700 Metern liegt und die ganze Schönheit der kräftigen Schwarzwaldnatur in sich vereint. Beim Durchwandern des Forstes gelangt man bei Gesamtkilometer 16,5 an die Buschige Fichte, die ihrem Namen alle Ehre macht. Von hier aus sind es nur mehr 4,5 Kilometer bis zum Stadtrand von Freudenstadt am Ostrand des Nordschwarzwaldes.

Bis zum eigentlichen Etappenziel, dem Freudenstädter Ortsteil Oberwieselberg, müssen nochmals fünf Kilometer zurückgelegt werden, auf denen man aber nach dem langen Tag in der Natur nun auch eine Menge vom faszinierenden Freudenstadt mitnehmen kann. Besonders den historischen Marktplatz der 23´000-Einwohner-Gemeinde, der auch Wahrzeichen der Stadt ist, sollte man sich nicht entgehen lassen. An seiner einen Ecke findet man die Evangelische Stadtkirche mit ihrem charakteristischen L-förmigen Grundriss, die eine von nur zwei derart gebauten Winkelkirchen in Deutschland ist. Der Kirche gegenüber steht das schöne Alte Rathaus und auch das Stadthaus, welches das interessante und liebevoll aufgemachte Heimatmuseum beherbergt, findet sich direkt am Freudenstädter Markt. Nach veranschlagten 6,5 Stunden Gehzeit findet man in Freudenstadt außerdem eine Vielzahl komfortabler Gastwirtschaften und geschmackvoller Kneipen, in denen man den Abend gepflegt ausklingen lassen kann.

Noch ein wenig kürzer als die dritte Etappe ist der vierte Tagesabschnitt des Mittelweges, auf dem man den Nordschwarzwald verlässt. Er führt über 25 Kilometer vom Freudenstädter Ortsteil Oberzwieselberg nach Schiltach, wofür der Schwarzwaldverein etwa 6 Stunden Gehzeit angibt.

Vom auf 841 Metern gelegenen Oberzwieselberg geht es zunächst acht Kilometer weit bergab, bis man am Schmiedberger Platz auf 773 Metern anlangt. Der Mittelweg kreuzt hier die Rundwanderstrecke des Kleinen Hansjakobwegs und so wird man in der hier errichteten Schutzhütte sicherlich anderer schwarzwaldbegeisterte Wanderer treffen.

Nach einem kurzen Plausch und weiteren drei Kilometern, auf denen man sich nochmals 68 Meter bergab bewegt, trifft man am „Tor“ erneut auf einen Schwarzwald-Wanderweg, nämlich auf den Querweg Gengenbach-Alpirsbach.

Auf welligem Terrain geht es hinter der Kreuzung rund einen Kilometer weiter bis zur Bocksecke und nochmals 1,5 Kilometer weiter bis zur Emilshütte, eine vom Schwarzwaldverein gepflegten Schutzhütte. Bei Gesamttageskilometer 14,5 kommt man an eine weitere Schutzhütte, die Salzlecke auf 760 Metern.

Nun führt der Weg fünf Kilometer weit durch die schöne Natur des Mittleren Schwarzwaldes, bis man bei Kilometer 19,5 auf der Spitze des 764 Meter hohen Teisenkopfes steht. Hier findet man einen Aussichtsturm, den zu besteigen sich auf jeden Fall lohnt – den kleinen Panoramablick sollte man sich, wenn man auf dem Mittelweg unterwegs ist, nicht entgehen lassen.

Den größten Teil des Tagesabschnittes hat man nun schon hinter sich gebracht. Etwa 1,5 Kilometer hinter dem Teisenkopf kommt noch Kuhberg-Mattenweiher, bis man, weitere vier Kilometer später, das Tagesziel Schiltach erreicht.

Die rund 4´000 Schiltacher können täglich genießen und bestaunen, was man sich am Abend des vierten Tags unbedingt noch ansehen sollte: die vielen historischen Bauwerke. Der Schiltacher Marktplatz mit seinem berühmten Städtlebrunnen ist umgeben von atemberaubenden Fachwerkhäusern und das Rathhaus von 1593 mit seinem einmaligen Staffelgiebel ist eine ganz besondere Attraktion. Interessant sind auch die Gerbergasse und die Schlossbergstraße. Wer noch ein wenig mehr Zeit zur Verfügung hat, kann sich auch eine der drei Schiltacher Burgruinen ansehen: auf dem Schlossberg findet man die Ruine Schiltach, oberhalb der Staighöfe die Willenburg und in Hinterlehengericht auf dem Burbachfelsen die Klingenburg. Schiltach verfügt außerdem über ein stadtgeschichtliches Museum und ein Apothekermuseum.

Wer sich nach der langen Wanderung das schöne Schiltach angesehen hat, kann schließlich rechtschaffen müde in einer der vielen Gastwirtschaften einschlafen, nachdem er ein exzellentes Schwarzwälder Abendessen genossen hat.

Der fünfte Tagesabschnitt des Mittelweges beginnt im faszinierenden Schiltach, das man sich aber aufgrund einer Länge der Etappe von 30,5 Kilometern besser schon am Vortag angesehen haben sollte. Bei veranschlagten 7,5 Stunden Gehzeit sollte man nach einem guten Frühstück zeitig aufbrechen, um nicht erst nachts in St. Georgen, dem Tagesziel anzukommen.

Vom tief gelegenen Schiltach wandert man zunächst sechs Kilometer weit bergauf zum Bauernhof Grusenloch, wobei man etwa 445 Höhenmeter überwindet. Unterwegs kommt man am Dornacker vorüber, der auf 660 Metern liegt. Hinter dem Hof geht es nochmals 109 Meter nach oben, bis man vier Kilometer später den Mooswaldkopf erklommen hat. Hier findet sich das Wanderheim Fohrenbühl, das vom Schwarzwaldverein betrieben wird sowie ein vom deutschen Architekten Paul Bonatz geplanter Aussichtsturm, nach dessen Besteigung man einen wunderbaren Blick auf den Mittleren Schwarzwald genießen kann.

Vom Mooswaldkopf steigt man knapp 100 Höhenmeter hinab, um bei Gesamtkilometer elf die Passhöhe von Fohrenbühl zu erreichen. Hier finden sich drei der traditionsreichsten Gastwirtschaften im ganzen Schwarzwald, nämlich das Stabswirtshaus „Zum roten Löwen“, sowie das Gasthaus „Zum Schwanen“ und der „Adler“, die bereits zwischen 1557 und 1780 eröffnet wurden. Wer hier Lust auf eine kleine Pause hat, ist natürlich herzlich willkommen.

Nach einem kulinarischen Hochgenuss kann man gut gestärkt den vier Kilometer langen sanften Anstieg hinauf zur Falkenhöhe meistern, hinter der es nochmals 38 Meter hinauf geht zur hohen Benzebene, die bei Gesamtkilometer 18,5 auf den Mittelweg-Wanderer wartet. Rund 1,5 Kilometer später erreicht man den zweithöchsten Punkt der Tagesetappe, den 928 Meter hohen Windkapf.

Bei Gesamtkilometer 23 erreicht man das etwas tiefer gelegene nächste Schwarzwaldverein-Wanderheim in Lindenbüble und zwei Kilometer weiter die nächste komfortable Möglichkeit zum Einkehren, den Gasthof Staude. Da man hier den Schwarzwald-Querweg Rottweil-Lahr kreuzt, trifft man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf andere Schwarzwald-Wanderer, mit denen man eine kleine auflockernde Unterhaltung führen kann, ehe man sich an die letzten sechs Kilometer des Tages macht.

Drei Kilometer vor dem Tagesziel erreicht man das Dach des fünften Tagesabschnittes, die auf 966 Meter gelegene Hochwälder Höhe. Die letzten drei Kilometer muss man etwa 100 Meter hinabsteigen nach St. Georgen, wo der fünfte Tag zu Ende geht.

Die Gemeinde St. Georgen geht ursprünglich auf ein Benediktinerkloster zurück und verfügt über ein bestechend schönes Stadtbild. Neben vielen historischen Fachwerkhäusern und anderen architektonisch überzeugenden Gebäuden findet man hier auch den höchsten Bahnhof der Schwarzwaldbahn und einige interessante Museen. Außerdem gibt es in der 13´000-Einwohner-Stadt viele Wirtschaften, Bars und Kneipen, sodass man sich ideal von einem langen Tag erholen kann.

Nach dem langen fünften Tag wartet die sechste Etappe des Mittelweges mit nur 25,5 Kilometer und einer geschätzten Gehzeit von 6,5 Stunden auf. Sie beginnt in St. Georgen, der drittgrößten Gemeinde im Schwarzwald-Baar-Kreis im Südschwarzwald und hat den Gasthof „Kalte Herberge“ zum Ziel.

Zunächst verlässt man St. Georgen und überwindet auf vier Kilometern etwa 90 Höhenmeter, bis man den Kreuzweg erreicht. Weitere vier Kilometer später findet man sich an der so genannten Kesselberg Fuchsfalle und steht zum ersten Mal auf der bislang fünftägigen Tour auf einer Höhe von über 1´000 Metern. In einer Höhenlage von 1´010 bis 1´020 Metern führt der Mittelweg einen Kilometer weiter auf den „Galgen“ und dahinter einen weiteren Kilometer bis zum Stöcklewaldturm, einem Wanderheim, das vom Schwarzwaldverein betrieben wird. Auf 1069 Meter Höhe findet man hier auch einen Aussichtsturm, auf welchem man sich am höchsten Punkt der Tagesetappe befindet und einen wundervollen Blick über den Südschwarzwald genießen kann. Hinter dem Wanderheim geht es für drei Kilometer bergab, bis man bei Gesamtkilometer 13,0 Fürsatz erreicht, das auf einer Höhe von 1036 Metern liegt.

Auf den nun folgenden fünf Kilometern geht man insgesamt 164 Höhenmeter hinab und kommt nach in die Hochschulstadt Furtwangen, die etwa 27 Kilometer östlich von Freiburg im Breisgau liegt. Hier kann man die malerische Hexenlochmühle bewundern, den eigentlichen Ursprung der Donau bei der Martinskapelle begutachten und eventuell auch einen kleinen Ausflug auf den Brend, den 1´148 Meter hohen Hausberg der Gemeinde machen. Von dem Aussichtsturm auf seinem Gipfel aus bietet sich ein einmaliges Panorama und bei geeigneter Fernsicht kann man sogar einige Alpengipfel erkennen. In Furtwangen kreuzen sich außerdem der Mittelweg und der Querweg Schwarzwald-Kaiserstuhl-Rhein, weshalb man hier häufig den einen oder anderen mit einem großen Rucksack bepackten Wanderer antrifft.

Nach Furtwangen hat man noch rund sieben Kilometer vor sich und steigt zunächst knapp 200 Höhenmeter hinauf zum Hohlen Bildstöckle, das mit 1060 Metern den zweithöchsten Punkt der sechsten Mittelwegetappe bildet. Von hier aus erreicht man dann in einer knappen halben Stunde das Tagesziel, den Gasthof „Kalte Herberge“, der – trotz seines abweisend klingenden Namens – ein idealer Ort zum Einkehren und entspannen ist und in der ganzen Gegend berühmt für sein exzellentes Essen.

Nach einer hoffentlich warmen Nacht in der „Kalten Herberge“ führt die siebte Etappe des Mittelweges von dem auf 1029 Metern gelegenen Gasthofs über 25,5 Kilometer in den Heilklimatischen Kurort Lenzkirch in der Nähe des Titisee und des Schluchsee. Der Schwarzwaldverein, der den Mittelweg betreut, gibt eine Gehzeit von etwa 6,5 Stunden für den siebten Tagesabschnitt an.

Nach einem guten Frühstück in der „Kalten Herberge“ erreicht man nach drei Kilometern und 101 überwundenen Höhenmetern gleich den nächsten Gasthof, den berühmten Gasthof Engel. Über welliges Terrain geht der Weg dann zwei Kilometer weiter bis Margrutt und bei Gesamtkilometer 9,5 erreicht man die Ferdinandshöhe, die auf 1031 Metern liegt.

Drei Kilometer weiter erreicht man das Wiedenkreuz, hinter dem ein längerer Abstieg beginnt. Auf den folgenden 3,5 Kilometern steigt man von 1´010 Meter auf 828 Meter hinab und erreicht die Gemeinde Titisee-Neustadt mit knapp 12´000 Einwohnern. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, kann das Museum „Städtische Heimatstuben“ besuchen oder in einem der netten Cafés eine kleine Pause einlegen. Die Stadt verfügt auch über ein beeindruckendes katholisches Münster, das sich im Stadtteil Neustadt befindet. Wer einen kleinen Umweg wagt, kann auch die Hochfirstschanze besichtigen, bei der es sich um die größte Naturschanze Deutschlands und eine der größten Skisprungschanzen der Welt handelt. Auf 1´192 Metern findet man hier auch den Hochfirstturm, von welchem aus man einen fantastischen Blick über die Stadt und bis zu den Alpen hat.

Von den 828 Metern, auf denen Titisee-Neustadt liegt, geht es im Folgenden gut 200 Höhenmeter hinauf und drei Kilometer hinter der Stadt führt der Weg an das Saiger Kreuz. Dahinter geht es nochmals 180 Höhenmeter hinauf bis auf die Spitze des bewaldeten Hochfirst, wo man neben einer gemütlichen Raststätte auch den Hochfirstturm findet. Das Panorama, das sich von diesem Aussichtsturm bietet, ist einmalig und man kann den Titisee, den Feldberg und bei klarem Wetter sogar die Schweizer und Österreicher Alpen erkennen. Bei idealer Fernsicht ist sogar das massiv des Mont Blanc in Frankreich zu sehen.

Auf den restlichen 5,5 Kilometern der Tagesetappe kommt man noch an der Schutzhütte Hierabrunnen vorüber, die vom Schwarzwaldverein betrieben wird und auf 1´114 Metern liegt. Hinter der Hütte hat man nur noch drei Kilometer bis zum Tagesziel Lenzkirch zu gehen.

Die reine Luft der Kurortes garantiert Erholung auf höchstem Niveau nach einem langen Tag auf den Beinen. Nach einer Verschnaufpause kann man, ehe man sich eine Ruhestätte für die Nacht sucht, noch die majestätische Burg Alt-Urach besichtigen, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde.

Am Ende der siebten Etappe muss man sich außerdem für eine der beiden Varianten entscheiden, auf denen man in den letzten beiden Tagen der Mittelwegtour das endgültige Ziel Waldshut erreicht. Die etwas kürzere Variante A führt über Schluchsee und Häusern, Variante B über Grafenhausen.

Der achte Tagesabschnitt der Variante A des Mittelweges führt über relativ kurze 20 Kilometer von Lenzkirch im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in die kleine Gemeinde Häusern, die zum Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien gehört. Der Schwarzwaldverein gibt für die Gehzeit dieser Etappe etwa fünf Stunden an, sodass man unterwegs und am Ende noch ein wenig Zeit übrig haben sollte, den einen oder anderen Abstecher zu machen.

Von Lenzkirch aus führt der Weg zunächst 4,5 Kilometer sanft bergauf und man steigt von 808 Metern auf 1´075 Meter zur schönen Brisowenkapelle hinauf, für deren Besichtigung man sich ruhig ein wenig Zeit nehmen kann. Danach geht es 3,5 Kilometer wieder leicht bergab, bis man den auf 951 Meter gelegenen Schluchsee erreicht. Bei geeignetem Wetter lädt der völlig naturbelassene Stausee zu einem kleinen Badevergnügen ein. Tatsächlich ist der 7,3 mal 1,5 Kilometer große See bis in die Schweiz bekannt als schönes Ausflugsziel und als ideale Bademöglichkeit.

Bei Gesamtkilometer 11,0 führt der Mittelweg am Bahnhof Seebrugg vorüber und nur einen Kilometer später steht man auf der beeindruckenden Schluchsee-Staumauer – der Schluchsee ist der höchstgelegene Stausee mit Talsperre in ganz Deutschland.

Hinter der Staumauer geht es rund 1,5 Kilometer über recht ebenes Gelände zur Eisenbreche auf 914 Metern, hinter der man dann 2,5 Kilometer nach Blasiwald-Althütte auf 1´115 Meter hinaufsteigt. Blasiwald-Althütte ist ein Ortsteil der Gemeinde Schluchsee, die sich malerisch an den Stausee schmiegt und über ein interessantes Modelleisenbahnmuseum verfügt.

Nun sind es nur mehr vier Kilometer bis zum Tagesziel, das sich in der kleinen Gemeinde Häusern befindet. Die beschauliche Siedlung existiert seit 1087 und entstand in enger Verbindung mit dem Kloster St. Blasien, das sich ganz in der Nähe befindet. Wer nach dem Tag unterwegs noch Zeit und Lust hat, kann noch einen Abstecher zu dem ehemaligen Benediktinerkloster mit seiner tempelartigen Klosterkirche unternehmen. Danach kann man einen interessanten Tag in einem der einladenden Gasthöfe von Häusern ausklingen lassen.

Nur um weniges länger als die achte Etappe ist der letzte Tagesabschnitt der Variante A des Mittelweges, der von Häusern über 23 Kilometer zum Ziel des Mittelweges in Waldshut an der Schweizer Grenze führt. Für die letzte Etappe sind etwa 5,5 Stunden Gehzeit veranschlagt.

Nach einem guten Frühstück geht es von Häusern zunächst drei Kilometer weit in die 119 Meter höher gelegene Gemeine Höchenschwand. Der heilklimatische Luftkurort existiert seit 1173 und schmiegt sich in malerischer Manier in die sanften Hügel des Südlichen Schwarzwaldes.

Einen Kilometer weiter erreicht man den Waldparkplatz Kreuzstein, hinter dem ein langer Abstieg folgt. Auf sieben Kilometern geht es 368 Meter hinunter zur Fohrenbachmühle und von dort wieder 1,5 Kilometer hinauf nach Nöggenschwiel, einem Ortsteil der Gemeinde Weilheim. Unweit von Weilheim findet man zwei Wasserfälle des Haselbaches, der sich am Oberen Wasserfall zwölf Meter und am Unteren Wasserfall gut neun Meter in die Tiefe stürzt.

Bei Gesamttageskilometer 14,5 erreicht man dann Heubach und 3,5 Kilometer weiter mit Indlekofen einen ersten Ortsteil von Waldshut, dem Etappenziel. Der Mittelweg ist nun nur noch fünf Kilometer lang und nach 23 Tageskilometern und etwa 230 Gesamtkilometern erreicht man die Stadt Waldshut, die ein wichtiges Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden ist. Nach einer langen Wanderung kann man hier die schöne Fußgängerzone besuchen, das Wahrzeichen der Stadt, das Schaffhauser Tor bewundern und einige architektonisch interessante Kirchen und Kapellen besichtigen. In Waldshut gibt es außerdem viele gute Gastwirtschaften, Bars und Kneipen, sodass man den geschafften Mittelweg angemessen feiern kann.

Auf der zweiten Variante des Mittelweges sind die beiden letzten Etappen längenmäßig wesentlich unausgeglichener als auf der Variante A. Die achte Etappe der Variante B führt über nur 13 Kilometer von Lenzkirch in der Nähe des Titisee und Schluchsee nach Rothaus, wofür dem Schwarzwaldverein zufolge etwa 3,5 Stunden Gehzeit benötigt werden.

Von Lenzkirch geht es zunächst sieben Kilometer sanft bergauf zum Kinderheim Dresselbach, das auf 1´064 Metern liegt. Vier Kilometer später erreicht man die kleine Ortschaft Dürrenbühl, in der sich – in einer Höhenlage von 1´028 Metern – die berühmte Wallfahrtskapelle St. Cyriakus befindet. Zu Besichtigung kann man sich bei der kurzen Dauer der achten Etappe der Variante B ruhig ein wenig Zeit lassen und so die Schönheit der Kapelle in Ruhe genießen.

Hinter der Kapelle geht die Etappe über nur mehr zwei Kilometer. Sie endet in Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen, der auf 971 Metern liegt. Mit der übrigen Zeit des Tages kann man sich noch den Sehenswürdigkeiten von Grafenhausen widmen, das im Jahr 1078 vom Grafen Nellenburg gegründet wurde. Neben interessanten historischen Gebäuden gibt es hier nämlich das Heimatmuseum Hüsli, das aus Außenaufnahmen für die Fernsehserie „Schwarzwaldklinik“ als Haus von Prof. Brinkmann bekannt ist.

Die neunte und letzte Etappe des Mittelweges in seiner zweiten Variante ist im Vergleich zur achten relativ lang und führt vom Gradenhausener Ortsteil Rothaus über 29 Kilometer nach Waldshut an der Grenze zur Schweiz. Für den langen Tagesabschnitt werden etwa sieben Stunden Gehzeit veranschlagt, weshalb man nach dem Frühstück zeitig aufbrechen sollte.

Von Rothaus führt der Weg zunächst drei Kilometer weit sanft bergab zur Schaffhausener Säge und danach drei Kilometer hinauf zur Klausenmühle, die auf 1´090 Meter liegt. Die neunte Etappe entwickelt sich nun zu einer regelrechten Besichtigungstour für historische Mühlen, denn nochmals drei Kilometer weiter erreicht man die gut 360 Meter tiefer gelegene Buggenrieder Mühle und bei Gesamtkilometer 13,5 die Lochmühle, die auf 608 Metern liegt.

Nach diesen architektonisch interessanten Impressionen kann man nur 2,5 Kilometer weiter die Mündung des Flusses Mettma in den 20 Hektar großen Mettmastausee, bei dem sich ein Pumpspeicherwerk befindet, besichtigen.

Ab hier geht es stetig bergab, denn das Etappenziel Waldshut liegt auf nur 342 Metern über dem Meeresspiegel. Vier Kilometer hinter dem Stausee kommt man nach Witznau und bei Gesamtkilometer 23,5 gelangt man zum ersten Ortsteil von Waldshut, nach Gutenburg. Vom folgenden Ortsteil Gurtweil sind es nur noch drei Kilometer bis zum Ziel des Mittelweges. Nach einem langen letzten Tag kann man nun in Waldshut noch einen kleinen Spaziergang durch die historische Altstadt machen oder eventuell das Schloss Tiengen besichtigen. Bei einem guten Essen in einem der vielen Gasthäuser der Stadt kann man dann die letzten neun Tage auf Tour Revue passieren lassen.

 Impressum  Ihr Eintrag hier