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Archäologischer Park Cambodunuml

Der Archäologische Park Cambodunum (APC) befindet sich in der Stadt Kempten am Ostufer der Iller auf einem hochwassergeschützten Sporn der eiszeitlichen Schotterhochterrasse. Die frühere römische Siedlung Cambodunum aus dem Beginn des 1. Jahrhunderts umfasste eine Fläche von rund 35 Hektar, sie war noch vor Augsburg die erste Hauptstadt der Provinz Rätien und Verwaltungssitz des Statthalters.

Die ersten Ausgrabungen auf dem Museumsareal fanden im September 1885 durch den „Allgäuer Alterthumsverein“ statt. In den folgenden hundert Jahren wurden weitere 40 Grabungsphasen durchgeführt, bis der Archäologische Park Cambodunum im Oktober 1987 endgültig eröffnet werden konnte; einige Grabungsfunde sind im Zumsteinhaus im Römischen Museum von Kempten zu besichtigen. Der APC hat sich von einer reinen Besichtigungsstätte zu einem lebendigen Museum mit Veranstaltungen und Themenprojekten entwickelt, was von 50.000 Besuchern /Jahr honoriert wird.

Das Museumsgelände ist analog zu den früheren Stadtbezirken in mehrere Themenbereiche aufgeteilt, die das ehemalige Straßensystem, Plätze, Funktionsgebäude und religiöse Kultstätten nachzeichnen. Der Gallo-römische Tempelbezirk befand sich im Nordwesten der Stadt am Rand des Illerhochufers, er war ein Kreuzungspunkt aller überregionaler Straßen; dieser Abschnitt aus dem frühen 2. Jahrhundert wurde 1937/38 in großen Teilen freigelegt und wissenschaftlich rekonstruiert. Der Tempelbezirk war von einer Grabenanlage umgeben, die später mit Siedlungs- und Bauschuttresten verfüllt wurde, um den gesamten Bereich zu nivellieren. Auf dem Tempelareal befanden sich zunächst zwölf Gebäude aus Holz mit rechteckigen Grundrissen. Diese Holzbauwerke wurden in der Mitte des 2. Jahrhunderts durch Steinbauten ersetzt, die als Tempel, Schatzhäuser und Kapellen zur Verehrung der Gottheiten Epona, Herkules und Merkur dienten. Den nördlichen Abschluss der Tempelanlage zum Steilufer hin bildete eine U-förmige Doppelhalle, die wie die meisten Bauten in nord-nordöstlicher Richtung angelegt war. Archäologische Fundstücke und Weiheinschriften belegen, das der Gallo-römische Tempelbezirk zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert von verschiedenen Bevölkerungsgruppen wie Kelten, Germanen und Römer als Kultplatz genutzt wurde.

In enger Nachbarschaft zum Tempelareal stand das Thermenhaus mit den Kleinen Thermen, die direkt an den Palast des Statthalters angebaut waren. Der Zugang zur Badeanlage erfolgte nur über das Praetorium, weshalb diese Therme wahrscheinlich dem Statthalter und seinen Gästen vorbehalten war. Der ursprüngliche Holzbau enthielt drei linear angelegte Räume mit verschiedenen Temperaturabstufungen, bei dem Umbau zu einem Steinhaus kamen noch ein Schwitzbad, mehrere Heizräume und eine Latrine hinzu; als Relikte sind heute die originalen Grundmauern, Heizkeller, Kanäle und Böden von einem umlaufenden Steg aus zu besichtigen. Den nördlichen Abschluss der Thermenstraße bildeten die Großen Thermen aus dem Ende des 1. Jahrhunderts; mit 4.200 m² Fläche gehörten sie zu den größten Thermenanlagen nördlich der Alpen. Das Zentrum des früheren öffentlichen Lebens bildete das Forum, dessen Steinbauten nach einer Holzbauphase an der Wende 1./2. Jahrhundert errichtet wurden. Der gesamte Komplex umfasste neben dem Forumsplatz eine freistehende Basilika, einen großen Versammlungsraum, den Forumstempel und den von einer Mauer umgebenen Heiligen Bezirk mit einem zentralen Altarbau. Das auch heute noch beeindruckende Forum war ein prägender Teil des Stadtbildes, das Gelände ist jederzeit von der Forumsstraße aus frei zugänglich.

Die ehemalige Taberna im Tempelbezirk wurde für den Archäologischen Park Cambodunum zu einem modernen Multifunktionsgebäude umgebaut, sie enthält ein Bistro mit Café, einen Museumsshop, Infotafeln und den Kartenverkauf. Der APC ist von Dienstag bis Sonntag zwischen dem 1. März und dem 30. November für Führungen geöffnet, spezielle Rundgänge werden für Kinder, Gruppen und sehbehinderte Besucher durchgeführt; bis auf die Aussichtsplattform und das Tribunal in der Basilika kann das Museumsgelände barrierefrei besichtigt werden. Schwerpunkte bei den Besucherprojekten sind die Themen Düfte der Antike, das Spielen, Schreiben und Essen der Römer sowie die frühere römische Mode; passend dazu sind im Museumsshop Andenken wie Käseschüsseln, Öllampen, Götterfiguren, Schmuckstücke und Duftöle erhältlich – für römisches Leben zuhause.

www.apc-kempten.de

 

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