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Staffelberg

Der weithin sichtbare Staffelberg am nordöstlichen Rand des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst ist der Hausberg von Bad Staffelstein im Obermaintal. Mit einer Höhe von 539 m üNN überragt der von der Albhochfläche isolierte Zeugenberg den Talgrund um rund 290 Höhenmeter, er gehört seit September 2008 zu den schönsten Geotopen Bayerns. Der Name Staffelberg stammt von den deutlich ausgeprägten Geländestufen, die eine markante Topografie des Berges bewirken.

Der Grund für die Schichtstufen ist der Wechsel von unterschiedlich harten Gesteinsschichten, deren Alter vom Braunen Jura am Fuß des Staffelberges bis zum Oberjura auf dem Hochplateau reicht; dabei bilden weichere Tone die Verebnungsflächen und Sandsteine bzw. Riffkalke und -dolomite die Steilstufen des Bergmassives. Durch die besondere Geländestruktur gibt es auf dem Staffelberg zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, weshalb große Teile des Berges als Naturschutz- und Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind.

Die durchgeführten archäologischen Grabungen belegen eine sehr frühe Besiedlung des Staffelberges. Die ältesten Fundstücke wie Steinbeile und Werkzeuge aus Feuerstein stammen aus der Zeit um 5000 v. Chr. (Jungsteinzeit), auch aus der Bronze- und Eisenzeit wurden Waffen und Schmuckstücke gefunden. Die erste befestigte Siedlungsanlage wurde etwa 500 v. Chr. in der frühen Keltenzeit errichtet, eine Pfostenschlitzmauer aus Steinen und Holzstämmen sicherte das Hochplateau auf dem Staffelberg.

In mehreren Bauphasen wurde die Bewehrung auch auf die 50 m tiefer gelegene Verebnung ausgedehnt, so dass ein keltisches Oppidum mit einer Gesamtfläche von rund 49 Hektar entstand. Bei dieser Anlage handelte es sich wahrscheinlich um die Stadt Menosgada, von der in römischen Schriften berichtet wird; die große wirtschaftliche Bedeutung zeigen Münzfunde aus dem ganzen Keltenreich und aus Kappadokien (Silberdrachmen) sowie zwei eiserne Münzstempel, die zur Herstellung eigener Münzen dienten. Um das Jahr 30 v. Chr. wurde die Stadt Menosgada von ihren Bewohnern ohne bekannten Grund aufgegeben, die Befestigungsanlagen sind jedoch bis heute als deutliche Geländeformen in der Landschaft zu erkennen und wurden teilweise rekonstruiert.

Im 4. Jahrhundert errichteten Germanen auf dem Gipfelplateau eine steinerne Häuptlingsburg, die Siedlung wurde aber nach rund 400 Jahren ebenfalls wieder verlassen. Das nächste Bauwerk auf dem Staffelberg war eine im Mittelalter erbaute Kirche zu Ehren der Hl. Adelgundis; das Kirchengebäude ist nach der Zerstörung während des Bauernkrieges 1525 und dem Wiederaufbau im Jahr 1654 erneut geweiht worden, viele Wallfahrten führten im 17. und 18. Jahrhundert zur Kirche auf dem Bergplateau. Neben der Adelgundiskapelle lebten durchgehend von 1696 bis 1929 Eremiten in einer Klause; der bekannteste ist sicher Frater Ivo Hennemann, den Victor von Scheffel in seinem Frankenlied als „Einsiedelmann“ erwähnt.

Auf den Staffelberg führen mehrere Wanderwege, die auch gerne von Mountainbikern genutzt werden, da die Anstiege sehr herausfordernd sind; noch steiler ist es für die Sportkletterer an den zum Klettern freigegebenen Felsen.

Der Staffelberg-Lehrpfad mit einer Länge von 6,2 km und 250 m Höhenunterschied zeigt auf großen Schautafeln die Zusammenhänge von Geologie, Landschaft und Vegetation. Der markierte Rundweg beginnt in Romansthal und führt auf das Gipfelplateau mit einem wunderbaren Rundblick über den „Gottesgarten“ vom Steigerwald und den Haßbergen bis zur Rhön und dem Thüringer Wald, besonders markante Punkte sind dabei Kloster Banz und die Basilika Vierzehnheiligen. Als Belohnung für den beschwerlichen Aufstieg erwartet Wanderer, Radfahrer und Kletterer ein weiterer Höhepunkt – die Einkehr in der Staffelbergklause.

www.staffelberg.de

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